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Adidas: Das „Büro der Zukunft“ wird von den Mitarbeitern entwickelt!

Der weltweit führende Anbieter von Sportartikeln hat bereits vor ca. zwei Jahren mit der Eröffnung des neuen Bürogebäudes „Pitch“ ein Spielfeld für die neue Arbeitswelt geschaffen. Das Unternehmen wollte die Flexibilität und Effizienz der Mitarbeiter in einer neuen Arbeitswelt testen und fördern. Das große Ziel sollte die Neustrukturierung der zukünftigen Arbeitsplätze der rund 20.000 Adidas Mitarbeiter sein. Das erarbeitete Konzept soll dann langfristig in allen Adidas-Standorten weltweit umgesetzt werden.

Auch Arbeitsräume dürfen bei Adidas durchaus etwas “Tribünen-Feeling” vermitteln. (Foto: Adidas)

Es hat seinen Grund, dass Adidas sich so viele Gedanken ums Büro macht. Einerseits muss sich der Sportartikelhersteller anstrengen, die besten Mitarbeiter zu bekommen. Andererseits geht es darum, die Leute möglichst lange im Konzern zu halten. „Entweder wir verändern uns selbst radikal, oder uns wird die Veränderung aufgezwungen“, glaubt Personalchefin Karen Parkin. Das Unternehmen war sich von Beginn im Klaren: Die Mitarbeiter sind das Grundkapital, ohne dem der Konzern nicht so erfolgreich wäre. Umso wichtiger ist die Zufriedenheit der Angestellten, um täglich die größtmöglichen Fortschritte und Erfolge zu erzielen. Im Wandel der Zeit müssen sich die Angestellten des Unternehmens wohl fühlen, um den ständig steigenden Herausforderungen gewachsen zu sein.

Im dreistöckigen futuristischen Bürogebäude gibt es verschiedene Arbeitsbereiche – zum konzentrierten Arbeiten, verschiedene Besprechungsräume sowie Entspannungszonen. Man wollte weg vom klassischen 08/15-Büromodell, da hier sehr viel mehr Potenzial verloren geht, als bislang vermutet wurde.

In dem Neubau suchen sich die Mitarbeiter jeden Tag einen neuen Platz zum Arbeiten. Die Auslastung der Arbeitsbereiche ist so wesentlich effizienter und der Mitarbeiter kann seinen jeweiligen Arbeitsraum individuell seinen Bedürfnissen und Vorlieben anpassen, um die nötige Kreativität, Kommunikation und Konzentration für den Arbeitstag festzulegen.

Freie Platzwahl: Die Mitarbeiter können jeden Tag ihren jeweiligen Arbeitsraum individuell ihren Bedürfnissen und Vorlieben aussuchen. (Foto: Adidas)

Ein besonderes Augenmerk galt der Planung und Ausstattung der Besprechungszonen. Schließlich hatte eine interne Untersuchung gezeigt, dass viele Schreibtische nur selten besetzt sind, die Konferenzräume dagegen laufend ausgebucht waren.

Die neuen Meeting-Räume sind sowohl in Ihrer Größe, Ihrer Ausstattung und vor allem in Ihrem Nutzungszweck mit individuellen Features höchst unterschiedlich ausgestattet, um jedem Anlass einen geeignete Örtlichkeit zu bieten. In einem lassen sich Wände und Boden mit guten Ideen beschreiben, der andere sieht einem Wohnzimmer ähnlich – mit Teppichboden, Sofa und Regalen.

In kreativen Arbeits-/Konferenzräumen kann alles beschrieben werden, auch der Fußboden. (Foto: Adidas)

Mindestens ein Jahr lang wollte sich Parkin die Entwicklung anschauen, um gemeinsam mit den 300 Mitarbeiter aus dem Bereich Brand Management die Vor- und Nachteile der installierten Arbeitsplatzkonzepte zu testen und um so den Arbeitsplatz der Zukunft für den Sportartikelhersteller aktiv zu gestalten. Das Pitch beinhaltete deshalb kein fertiges Konzept, sondern eine flexible Beta-Version, die durch Feedback der Nutzer zu einer optimalen „Future-Workplace-Lösung“ führen und weltweit ausgerollt werden sollte.

Die Testphase von Pitch endete im August 2016. Seitdem ist Rollout an den verschiedenen Standorten. Amsterdam arbeitet schon mit dem neuen Modell, am Hauptsitz läuft die Umsetzung. Der Standort Portland hatte eine andere Testarbeitsumgebung, da dort die Kultur anders ist als am Hauptsitz und das Arbeitsumfeld immer auch zur Kultur passen muss.

Fazit

Egal, wie schön sich die Geschäftsführung die neue Arbeitswelt ausmalt, es geht nicht ohne die Zustimmung und Begeisterung der Mitarbeiter. Denn die müssen ja letztlich im neuen Büro sitzen – und kleine Dinge entscheiden dabei oft über Erfolg oder Misserfolg. Der Weg von Adidas, die Mitarbeiter in der gewählten Form wirklich aktiv einzubinden, klingt wie ein Geheimrezept, das zum Nacharmen einlädt. Wer Geld und Fläche zur Verfügung hat, kann mit einem Testareal nichts falsch machen. Wer diese Möglichkeit nicht hat, sollte sich mit der eigenen Belegschaft bei anderen Unternehmen umschauen, die bereits moderne Arbeitsplatzkonzepte nutzen. Probieren geht ja bekanntlich über studieren.