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Soundcheck fürs Büro

Immer mehr Menschen arbeiten in „Open Space-Büros“ ohne geschlossene Bereiche und Trennwände. Mit der zunehmenden „Entgrenzung“ des Büros steigen auch die Risiken, durch den „Krach“ von Kollegen, Telefonaten, Tastaturgeklapper oder Drucker- und Faxgeräuschen gestört zu werden. Wir alle wissen, dass mit „Lärm“ überhaupt nicht zu spaßen ist.

Wir leben in einer lauten Welt. Autos, Flugzeuge, Eisenbahnen, Baustellen konkurrieren mit der menschlichen Stimme ebenso wie die modernen Maschinen, die zu Legionen als Rechner, Drucker, Faxgeräte die Büros dieser Welt bevölkern. Die akustische Umweltverschmutzung ist so allgegenwärtig wie die ökologische: Ruhe und Reinheit nirgendwo nirgends.

Lärm geht allerdings auf die Knochen. Das zeigte unlängst die Lärmwirkungsstudie NORAH. Die bislang umfassendste Studie zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Verkehrslärm bestätigte, was wir immer schon vermutet haben. Flug-, Straßen- und Schienenlärm beeinträchtigt nicht nur unsere Lebensqualität, sondern auch unsere Gesundheit. So steigt bei Verkehrslärm das Risiko, einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall oder eine Herzinsuffizienz zu entwickeln. Laut WHO ist Lärm nach Luftverschmutzung der Krankmacher Nr. 2. An Lärm können wir Menschen uns offensichtlich nicht gewöhnen. Das gilt auch im Büro.

Bürolärm wird unterschätzt
Nun ist das Büro kein Verkehrsknotenpunkt, aber der Grad der Belästigung durch „Lärm“ wird nach Ansicht von Medizinern und Wissenschaftlern unterschätzt. Vor allen durch die digitale Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft und die Flexibilisierung von Arbeit spielen die Reduktion und der Ausgleich von akustischen Störquellen eine wichtige Rolle. Der Grund: Zunehmend lösen digitale Arbeitsmodelle traditionelle Arbeitsweisen ab.

Diese Entwicklung macht auch vor der Büroarbeit nicht Halt. Offene „Bürolandschaften“ liegen deshalb im Trend. Sie sollen Kommunikation, Projekt- und Teamarbeit fördern und damit Leistungsvermögen sowie Innovationen steigern. Übersehen wird dabei oft, dass die gewonnenen Produktivitätsfortschritte durch die negativen Einflüsse des Bürolärms wieder zunichte gemacht werden. Vor allem Hintergrundgespräche von Kollegen wirken als „Konzentrationskiller“.

Gute Raumakustik rechnet sich
Offene Arbeitsumgebungen garantieren nicht per se gutes und gesundes Arbeiten. Während das Gros der Büroarbeitsplätze weitestgehend ergonomisch optimiert wurde, stehen bei „Open Space-Büros“ Planer vor neuen Herausforderungen. So untersucht aktuell das ISF München im Rahmen des interdisziplinären Forschungsansatzes „Präventionsorientierte Gestaltung von neuen (Open Space-) Arbeitswelten“ die Frage, wovon es abhängt, ob solche offenen Arbeitsumgebungen gutes und gesundes Arbeiten ermöglichen oder unzufrieden machen.

Als gesichert gilt, dass Bürogeräusche und Gespräche unter Kollegen die mentale Leistung beeinträchtigen. Vor allem der menschlichen Stimme entkommt man nicht. Experten, wie der Akustikforscher Markus Meis von der Uni Oldenburg, schätzen, dass Telefonklingeln, Druckergeräusche, Tastaturklappern sowie die mangelnde akustische Privatsphäre zu einer zeitlichen Leistungseinbuße von durchschnittlich bis zu 34 Minuten pro Tag führt. „Rechnet man das einmal pro Mitarbeiter aufs Jahr hoch, so lohnen sich Investitionen für eine bessere Raumakustik auch unter betriebswirtschaftlichen Aspekten in jedem Fall“, stellt Meis fest. Andere Untersuchungen sprechen von Leistungseinbußen von bis zu 20 % durch schlechte Raumakustik.

MEHR KONZENTRATION durch richtige Akustik
Um eine optimale Raumakustik zu erreichen, genügt es nicht, einfach das Büro wie ein Radio leiser zu stellen – man muss immer verschiedene Faktoren im Blick haben. So gibt es neben dem Grundpegel einerseits Elemente, die zur Sprachverständlichkeit beitragen, andererseits Bausteine, die die Nachhallzeit beeinflussen. Ziel muss es sein, ein ausgewogenes Verhältnis zu schaffen, das auf die baulichen Gegebenheiten und auf die Tätigkeiten im Raum abgestimmt ist.

In diesem Beispiel haben die Akustik-Spezialisten von König+Neurath die Akustik in einem Großraumbüro unter verschiedenen Planungsszenarien gemessen, wenn 1/3 der Anwesenden sprechen.

 

 © König+Neurath