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Neue Arbeitsformen: Arbeiten ohne Büro – Coworking Space

Start-ups und Freelancer kennen das Problem: Zu Hause zu arbeiten ist nicht jedermanns Sache. Wer aber schnell wächst und nicht genau kalkulieren kann, wie sich das Geschäft in den nächsten Monaten entwickelt, bucht möglicherweise lieber monatsweise einen Büroplatz, als einen teuren langfristigen Mietvertrag in Top-Lage einzugehen.

Die Alternative zum Heimbüro oder einem externen Büro heißt “Coworking Space”.

Im deutschsprachigen Raum findet man mittlerweile in fast jeder größeren Stadt ein Coworking Space. Sie alle beruhen auf demselben Prinzip: Es gibt einen Ort, an dem alle zusammen arbeiten. Sei es an großen Gruppenarbeitstischen, einzelnen Arbeitsplätzen in einem Raum oder kleinen Séparées in einer großen Halle. Meist sind auch ein bis zwei Meeting- bzw. Konferenzräume vorhanden, die den Mitgliedern des Spaces unter bestimmten Konditionen zur Verfügung stehen.

Coworking Space in Charlotte, North Carolina © Charlotte Agenda

Im Hamburger Schanzenviertel beispielsweise steht das betahaus, eines der bekanntesten Coworking Spaces. Dort gibt es verschiedene Membership-Modelle – vom 1-Day-Member (17€) bis hin zur Premium-Mitgliedschaft mit eigenem Schreibtisch. Am beliebtesten scheint jedoch das 50€ Flatrate-Angebot zu sein, bei dem es – ähnlich wie im Fitnessstudio – keinen Anspruch auf einen Platz gibt, aber man dafür so oft wie man möchte coworken kann.

Weltweit Schlagzeilen macht allerdings ein anderes Unternehmen: das im Februar 2010 gegründete Startup WeWork. Das Startup bietet Arbeitsplätze für Gründer und Unternehmer. In Deutschland gibt es aktuell zwei Büros in Berlin mit mehr als 1.000 Arbeitsplätzen. Die Büros sind hip, es gibt Gimmicks wie Bier-Flatrates. Über ein Netzwerk können sich die Mitglieder austauschen und auch Kooperationen schließen. Mittlerweile gibt es rund um die Welt schon mehr als 40.000 Mitglieder. So ist es nicht verwunderlich, dass WeWork zehn Milliarden US-Dollar wert ist und von Investoren mit Uber verglichen wird.

Arbeitsraum bei WeWork in New York © WeWork

Sind Coworking Spaces tatsächliche Alternativen zu bisherigen Arbeitsplatzmodellen, oder doch nur einer dieser Trends, die auf der Welle der Digitalisierung mitsurfen?!?!

Ein Coworking Space ist zunächst nichts anderes als ein Büro, dessen Plätze zu flexiblen Konditionen vermietet werden. Was ein Coworking Space allerdings besonders macht ist…

…die Community, also der Austausch untereinander. Der fällt an diesen Orten besonders leicht. So vielfältig wie die Menschen in einem Coworking Space sind, so spannend ist auch der Austausch untereinander. Dieser inspirierende Austausch unter den einzelnen Mitgliedern des Spaces treibt jeden einzelnen an und ermöglicht neue Denkmuster und Herangehensweisen.

…die Abwechslung, also das Arbeiten an unterschiedlichen Arbeitsorten mit unterschiedlichen Menschen. Nachgewiesenermaßen kommen an unterschiedlichen Orten auch unterschiedliche Ideen ans Tageslicht. So fördert ein Coworking Space die Kreativität und steigert dadurch wiederum die Produktivität.

…die Ausstattung. Ein Coworking Space ist nicht auf die professionellen Schreibtische, die ergonomischen Bürostühle, die Ablagefächer und die vollautomatischen Kaffeemaschinen reduziert. Meist gibt es auch breite Angebote für Besprechungs- oder Konferenzräume, die individuell, je nach Bedarf und damit kosteneffizient genutzt werden können.

…der Service, bei dem sich die Betreiber vieles einfallen lassen, um dem Nutzer das Arbeiten so einfach wie möglich zu gestalten. Neben der technischen Infrastruktur, angefangen bei einer leistungsfähigen und sicheren Internetverbindung, über verschiedene Hardware-Komponenten wie Drucker und Scanner oder Monitore bis hin zur Verwaltung der Geschäftsadresse gibt es eine Vielzahl von Angeboten, die individuell gebucht werden können.

Besprechungsecke bei WeWork im Berliner Sony Center © WeWork

Die Frage, wie der typische Coworker aussieht und welchen Hintergrund er hat, lässt sich nicht wirklich beantworten. Den Otto-Normal-Coworker gibt es nicht. Man trifft dort die unterschiedlichsten Berufsgruppen, vom Programmierer über den CEO eines mittelständischen Unternehmens bis hin zum Festangestellten eines Konzerns, der von der inspirierenden Umgebung profitieren möchte und so immer mal wieder der Tretmühle des klassischen Büroalltags entkommen kann.