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Ein natürliches Aufputschmittel: Das Mittagsschläfchen im Büro

Spanien kennt die Siesta, doch in Deutschland ist das kurze Nickerchen im Büro immer noch verpönt. Obwohl zahlreiche Studien die positive Wirkung des Mittagsschläfchens während der Arbeitszeit belegen, bieten bislang nur wenige Unternehmen ihren Mitarbeitern entsprechende Ruheräume an.

Es fehlt der bewusste Umgang mit Ruhezeiten – schließlich sind Pausen im Arbeitsalltag kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Wir stecken noch in den Denkmustern der Industrialisierung fest, nach denen die Geschwindigkeit der Mitarbeiter zählt und nicht deren Leistungsfähigkeit. Und die ist nun mal nur mit einem gesunden Rhythmus von Schlafen und Arbeiten zu erreichen.

Die Hinweise sind eindeutig: Je länger wir am Stück arbeiten, umso stärker leidet unsere Leistung. Wo hingegen das kurze Schläfchen während der Arbeit die deutlich gesündere Alternative zum üblichen Kaffee darstellt. Dabei wirkt der Mittagsschlaf wie ein natürliches Aufputschmittel und kann sogar Herz-Kreislauf-Erkrankungen verhindern.

Schon 15 Minuten Schlaf steigert die Leistungsfähigkeit um bis zu 35 Prozent. Denn der Biorhythmus sorgt dafür, dass die meisten Menschen zwischen 12 und 14 Uhr müde und unkonzentriert werden. Ein kurzer Power-Schlaf hingegen hilft, denn er ist physisch erholsam, verbessert die Wahrnehmung, erhöht die motorischen Fähigkeiten und die Reaktionszeit und erzeugt eine höhere Wachsamkeit. So haben letztendlich alle etwas vom Mittagsschlaf – Chef und Mitarbeiter.

Übrigens kennt nicht nur Spanien die Siesta. In den USA spricht man vom Powernapping, die Japaner nennen den Trend schlicht Inemuri – anwesend sein und schlafen. Das kurze Schläfchen zwischendurch geht eigentlich überall: auf der Couch im Aufenthaltsraum, auf der Parkbank, auf dem Fußboden oder im Bürostuhl. Einfach zurücklehnen, Füße auf den Schreibtisch legen und entspannen.

Erfreulicher Weise geht auch in Deutschland derzeit ein Ruck durch die Nation. Bei einigen Unternehmen wie zum Beispiel Vaillant gehört das Nickerchen mittlerweile zum Tagesablauf. Zwei Räume mit gepolsterten Liegen und Kissen stehen den Mitarbeitern dafür zur Verfügung. Auch Roche ist hier ein leuchtendes Beispiel. Die Mitarbeiter bekommen von Experten nicht nur die Bedeutung von Schlaf und die Ursachen für Störungen in diesem Bereich detailliert erklärt, sie können in Trainingseinheiten auch üben, besser zu schlafen.

Noch ein kurzer Hinweis: Ein Kurzschlaf ist Übungssache. Wenn’s nicht gleich klappt, einfach weiter probieren! Er sollte zwischen 15 und 20 Minuten dauern. Nicht viel länger, denn dann gerät man in die Tiefschlafphase. Um wieder richtig wach zu werden, helfen ein paar Spritzer Wasser ins Gesicht, ein paar Stufen zu steigen oder kurz an die frische Luft zu gehen.